Mitteilungsheft

Mitteilungsheft des Geschichtsvereins

In zeitloser Folge erscheint des Mitteilungsheft des Geschichtsvereins.

Dieses ist jeweils zum Preis von 7,50 € in der Stadtinformation, im Karl-May-Haus, in der Klis´schen Buchhandlung und natürlich auch bei den Mitgliedern des Geschichtsvereins erhältlich.

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Kalender 2024 – „Hohenstein-Ernstthal wie gemalt“

Unter diesem Motto bietet sich ein Rundgang durch unsere Heimatstadt geradezu an, der in diesem Fall durch rund einhundert Jahre führt und Werke allgemein bekannter Künstler von Otto Baumgärtel oder Gottfried Süß bis hin zu Siegfried Otto Hüttengrund enthält, aber auch Arbeiten bisher weniger bekannter oder sich teilweise nur eine kurze Zeit mit der Malerei beschäftigender Akteure wie die von K. Jordan und R. Eichler. Man findet darunter die klassischen Stadt- und Gebäudeansichten ebenso wie Pastellkreide- und Kohlestiftarbeiten und auch einen Holzriss. Genauso verschieden wie die verwen- deten Techniken präsentieren sich dabei die Motive in den einzelnen Interpretationen dem Betrachter. Sei es die vielleicht nach einem Gewitter wieder aufleuchtende Karlstraße, das nach einer Ansichtskarte als Vorlage gestaltete Forsthaus Haynholz, die etwas streng blickende „Kalte Hedwig“ als „Porträt“, im Schnee spazierengehende Kinder oder das regenverhangene und dadurch düster erscheinende Haus an der Logenstraße Ecke Schützenstraße (zur Zeit der Entstehung 1981 Ernst-Thälmann-Straße) – jedes einzelne Bild gibt einem die Möglichkeit, den verschiedenen Jahreszeiten, dem Geist wechselnder Zeiten sowie den eventuellen Gedanken der einzelnen im wahrsten Sinne der Bedeutung Bildschaffenden im Moment der Arbeit am jeweiligen Werk nachzugehen. Wir wünschen allen Interessenten dieses Kalenders viel Freude beim Betrachten und Lesen sowie eine besinnliche Adventszeit.

Der Kalender ist seit dem 27. November 2023 in den bekannten Verkaufsstellen (Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal, Karl-May-Haus, Bestattungshaus Enrico Schüppel) sowie direkt beim Geschichtsverein erhältlich. Der Geschichtsverein wird mit seinen diesjährigen Veröffentlichungen auch wieder mit einem Stand auf dem Hohenstein-Ernstthaler Weihnachtsmarkt vertreten sein.

Henry Kreul
Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal e.V.

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125 Jahre Vereinigung von Hohenstein und Ernstthal

Der Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal e.V. hat als Beitrag zu den Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum der Vereinigung der beiden Städte unter dem Titel „125 Jahre Hohenstein-Ernstthal – HOT seit 1898“ ein Sonderheft im Rahmen seiner Schriftenreihe aufgelegt.

Besonders freuen wir uns, das Heft mit einer Erzählung aus der Feder der Ernstthalerin Gabriele Berger beginnen zu können. Sie hat diese nach im Archiv der Hohenstein-Ernstthaler Kirchgemeinde St. Trinitatis vorgefundenen historischen Fakten mit viel Gespür für die Lebensumstände der Einwohner des frühen 18. Jahrhunderts gestaltet.

Klaus Franke beschreibt den Werdegang der beiden Kirchgemeinden. Die weltlichen Entwicklungen der beiden Städte präsentiert Ortschronist Wolfgang Hallmann in Form von sehr aussagekräftigen Zeittafeln.

Kerstin und Henry Kreul haben sich ins Stadtarchiv begeben, um den Weg der beiden Städte Hohenstein und Ernstthal bis zur Vereinigung anhand der dazu geführten Akten nachzuzeichnen.

Einen etwas anderen Blickwinkel auf die Bewegungen unserer Heimatstadt im touristischen Raum durch die Zeiten bietet die Darstellung Hilmar Pötschs.
Die persönlichen Spuren des Ernstthaler Schriftstellers Karl May in den Jahren um die Vereinigung beleuchtet Kerstin Kreul.

In Wort und Bild werden schließlich beispielhaft die „Veränderungen“ einiger historischer Gebäude und Einrichtungen betrachtet sowie über einige mehr und weniger bekannte gesellschaftliche Ereignisse in unserer Stadt berichtet.

Allen im Namen unserer Vereinsmitglieder viel Freude bei den Feierlichkeiten und gegebenenfalls mit unserer Publikation!

Geplant ist, dass das Heft (76 Seiten) ab 23. August 2023 in der Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal im Rathaus, im Geschäft unseres Vereinsmitgliedes Enrico Schüppel (Bestattungshaus Schüppel) auf der Dresdner Straße, im Textil- und Rennsportmuseum und am zweiten Festwochenende (1./2. September) an unserem Stand auf dem Neumarkt erhältlich ist.

Der Preis der Jubiläumsschrift beträgt 12,50 €. Am zweiten Festwochenende wird es am Stand des Geschichtsvereins auf dem Neumarkt auch Kaffee in einer extra gestalteten Jubiläumsedition geben.

Henry Kreul
Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal

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Jubiläumsturnier „Skatspielen wie 1898“

Anlässlich der Festwoche zur 125. Vereinigung von Hohenstein und Ernstthal vom 26. August bis 3. September 2023 veranstaltet der Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal e.V. in Kooperation mit Uwe Lehmann (Gera), dem Textil- und Rennsportmuseum und dem Beratungszentrum HALT, freundlich unterstützt vom Kulturmanagement der Stadt Hohenstein-Ernstthal, ein zweistufiges Skatturnier. Es wird mit einem extra aufgelegten Skatblatt (sächsisches Einfachbild) in historischem Format sowie nach Regeln des Jahres 1898 gespielt.

Am 27. August 2023 werden zunächst in zwei Vorrundenturnieren die besten Spieler von Hohenstein und Ernstthal ermittelt. Das Hohensteiner Turnier findet im Textil- und Rennsportmuseum (Antonstraße 6) statt, das Ernstthaler Turnier im Beratungszentrum HALT (Oststraße 23a), jeweils ab 10 Uhr.

Die Qualifikanten aus diesen beiden Turnieren ermitteln dann am 3. September 2023 (ab 10 Uhr im Textil- und Rennsportmuseum) in einem Finalturnier die besten Spieler der vereinigten Stadt Hohenstein-Ernstthal.

Die Spielerzahl pro Turnier ist auf jeweils 24 Teilnehmer begrenzt. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung (Startplatzvergabe nach Eingang der Meldung) unter:
E-Mail: nachtwaechter_gera@yahoo.de (unter dieser Adresse kann jeder Starter auch eine Übersicht der angewendeten Regeln erhalten), SMS oder WhatsApp: 0176/20508995
Die Veranstaltung wird als Preisskat durchgeführt. Startgeld 12,50 € pro Runde.
Für das leibliche Wohl an beiden Spielorten ist gesorgt.

Hauptpreis für den Gesamtsieger des Finalturniers wird ein Originalexemplar der „Entstehung und Entwicklung der Bergstadt Hohenstein“ (2., verb. Aufl. Hohenstein-Ernstthal 1927) von Otto Sebastian sein.

Jede Person, die einmal in die Welt des (historischen) Skatspielens eintauchen möchte (Skat-Grundkenntnisse sollten vorhanden sein), ist herzlich zur Teilnahme eingeladen. Wir wünschen allen Hohensteinern und Ernstthalern, die sich an diesem hoffentlich unterhaltsamen Wettstreit beteiligen möchten, gute Unterhaltung und viel Erfolg.

Henry Kreul
Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal

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Von Albani bis Weichelt

So sortieren sich die Namen der Händler und Gewerbetreibenden des neuen Kalenders des Geschichtsvereins Hohenstein-Ernstthal alphabetisch ein. Darunter finden sich bekannte und unbekannte, noch existierende und längst vergangene Geschäfte und Unternehmungen, deren Vorstellung sicher einige Erinnerungen wachrufen.
Das Thema „Handel und Gewerbe“ (Teil I) soll diesmal die zahlreichen (ortsansässigen) kleinen Gewerbetreibenden und ihr Wirken durch zum Teil viele Jahrzehnte (und mehrere Systeme) sichtbar machen. Handelsplätze und Gewerbelokale sind seit jeher nicht nur für die Versorgung der Bevölkerung notwendig, sondern auch wichtige Anker des gesellschaftlichen Miteinanders und Austauschs. Auch diese Funktion wird gewürdigt, indem wir ihre Geschichten erzählen.

Die Titelseite zeigt bezugnehmend auf das 2023 anstehende 125-jährige Bestehen der gemeinsamen Stadt Markttreiben auf dem Hohensteiner Altmarkt sowie Volksfeststimmung auf dem Ernstthaler Neumarkt.

Da auch die Nachbarstadt Oberlungwitz im nächsten Jahr ihre 750-Jahr-Feier begeht, widmet dieser Kalender ihr als Gruß dazu zwei Monate. Hier im Bild zu sehen ist die vor über 200 Jahren gegründete Kolonialwarenhandlung Förster in der Hofer Straße. Interessantes Detail dazu: Als Otto Molch im Jahr 1910 dieses Geschäft zur Pacht übernehmen und um einen „Kleinhandel mit Branntwein“ erweitern wollte, stellte die Königliche Amtshauptmannschaft Glauchau bei der Erteilung der beantragten Genehmigung fest, dass damit im hiesigen Orte (Oberlungwitz) 29 Schankwirtschaften und außer der Förster´schen noch die Dietel´sche Kleinhandlung mit Branntwein bestehen.

Diese und viele weitere kleine Anekdoten aus dem wechselvollen Geschäftsleben über die Jahre, etwa das gefährliche Leben des Tapezierers Vogel oder das besondere Erlebnis des Einkaufens zu den Rennen der Motorradweltmeisterschaft am Sachsenring bietet dieser Kalender den Lesern zur Unterhaltung. Mitgewirkt haben als Autoren und Bildgeber 16 Personen, die Stadtarchive Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz und das Textil- und Rennsportmuseum, denen wir hiermit herzlich, auch für die Erarbeitung in Rekordzeit, danken.

Zu erwerben ist der Kalender zum Preis von 7,50 € pro Exemplar, so lange der Vorrat reicht, zu den jeweiligen Öffnungszeiten in den Geschäftsräumen unseres Vereinsmitgliedes Enrico Schüppel in der Dresdner Straße 12, im Textil- und Rennsportmuseum, im Karl-May-Haus, in der Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal, in der Klis´schen Buchhandlung sowie am Stand des Geschichtsvereins auf dem Hohenstein-Ernstthaler Weihnachtsmarkt.

Die Mitglieder des Geschichtsvereins Hohenstein-Ernstthal und Umgebung e.V. wünschen allen eine gemütliche Adventszeit und ein friedliches Weihnachtsfest.

Henry Kreul, für den
Geschichtsverein Hohenstein-Ernstthal

P.s.: Einen schönen Beitrag zu unserem Kalender finden Sie über den nachstehenden Link: Der Geschichtsverein hat einen neuen Kalender

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Buchvorstellung im TRM

Wir als Geschichtsverein sind am Donnerstag dem, 27.01.2022 um 18.30 Uhr an einer Buchvorstellung des Mironde-Verlags Niederfohna im TRM beteiligt.

Dr. Andreas Eichler wird den zweiten Teil des auf 3 Bände angelegten Werkes „Sprache und Eigensinn – Literarische Wanderung durch Mitteldeutschland“ vorstellen (siehe auch Einladung im Anhang).

Vorrangig geht es dem Autor dabei um die Entwicklungsgeschichte der Sprache im Raum Mitteldeutschland sowie den Einfluss der Sprache wiederum auf Mitteldeutschland als Kulturraum. Der zweite Band eröffnet mit Namen wie Herder und Goethe, denen über Caroline Schelling, Bettina von Arnim, Jacob und Wilhelm Grimm, Robert Schumann, Samuel Fischer, Wilhelm Ostwald und anderen bis Walther Rathenau viele mit dem Thema Sprache eng verbundene Personen folgen.

Für die Hohenstein-Ernstthaler dürften besonders die Beiträge zu Karl May und Gollhilf Heinrich von Schubert von Interesse sein.

Hiermit sind alle herzlich eingeladen zu einer echten literarischen Wanderung, in deren Verlauf auf die Verbindungen der einzelnen Lebenswege aufmerksam gemacht sowie auf die Bezugnahme von Werken der Protagonisten untereinander hingewiesen wird.

Viele Grüße

Henry Kreul

Aufgrund der aktuellen Situation (Begrenzung auf 20 Teilnehmer) wäre eine kurze telefonische Teilnahmebekundung unter 03723 / 47711 (Di. – Fr. zwischen 9 Uhr und 16.45 Uhr) schön.

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Kalender des Geschichtsvereins für 2021

Interessante Hohenstein-Ernstthaler Architektur

von Henry Kreul

Der neue Kalender des Geschichtsvereins wirft diesmal einige etwas andere Streiflichter auf geschichtliche Entwicklungen und Zusammenhänge.

Wenn man aus Lugau kommend die B180 in Richtung Hohenstein-Ernstthal fährt, grüßt schon von weitem das Berggasthaus vom Pfaffenberg herüber. Vor 110 Jahren wurde es vom Erzgebirgszweigverein Hohenstein-Ernstthal errichtet. In gewisser Weise schlägt dieses Gebäude eine Brücke von früherem bürgerlichem Engagement aus Heimatverbundenheit zur heutigen Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Auf dem weiteren Weg durch Oberlungwitz passiert man die Gebäude der ehemaligen Firma Robert Götze (ROGO), die daran erinnern, welche Bedeutung westsächsische Städte einst in der Strumpfwirkerei, Weberei, Handschuhstrickerei und weiteren Zweigen der Textil- und Bekleidungsindustrie hatten. Das Selbstverständnis dieser Zeit mag das Bemühen, den gegenüberliegenden Kirchturm an Höhe zu überragen, illustrieren. Begibt man sich nach Überwindung der Lungwitzer Höhe auf einen in Serpentinen durch Hohenstein-Ernstthal geführten Weg, findet man zunächst linker Hand den Standort des ehemaligen Gaswerkes, das zur Zeit seiner Errichtung eine absolut innovative Technologie verkörperte, mit der es möglich wurde, nachts die Straßen zu beleuchten und den Feierabend zu Hause und natürlich auch die Heimarbeit bis weit in die Dunkelheit auszudehnen. Anfangs wurde dieses Gas von Teilen der Bevölkerung dennoch als krankheitserregendes Teufelswerk abgelehnt.

Am Bahnhof weckt der Gedanke an den früheren Zeitungskiosk Erinnerungen an die immerwährende Jagd nach in der DDR raren Druckerzeugnissen. Der Schubertstraße folgend erreicht man das ehemalige Kaiserliche Postamt, noch heute durch seine, wenn auch langsam vergehende, prächtige Fassade auffallend. Die ursprünglich elementare Funktion dieser Einrichtung ist der heutigen Generation WhatsApp nur noch schwerlich zu vermitteln. Weiter östlich wandernd trifft man in der Karl-May-Straße auf den sich momentan am gravierendsten verändernden Gebäudekomplex in Hohenstein-Ernstthal um das Karl-May-Geburtshaus, der der Bewahrung und Vermittlung des Erbes des Autors und Phantasten verpflichtet ist. Die dazugehörige Begegnungsstätte („International Heritage Center“) wird seit Jahren durch die Beherbergung von Arbeits-, Archiv- und Sonderausstellungsräume entlastend genutzt.

Für eine erfolgreiche Transformation nach Beendigung der industriellen Epoche in eine lebendige Nachnutzung steht die ehemalige Firma Herbert Reichel, später VEB Malitex Hohenstein-Ernstthal, deren Gebäude jetzt mit dem Kaufland einen florierenden und auch aus dem Umland Kunden anziehenden Einkaufsmarkt beherbergt. In unmittelbarer Nähe befindet sich mit der auch „1856er“ genannten Turnhalle an der Oststraße ein noch heute imposanter Bau, der umso mehr erstaunt, wenn man bedenkt, dass sich 1900 Ernstthaler Turner dieses Gebäude selbst gönnten, anhand dessen Existenz man weit in die Ursprünge der Turnbewegung und ihre Weiterentwicklung blicken kann.

Nicht unerwähnt bleiben sollen das alte Rathaus und die Hohensteiner Friedhofskapelle, die beide Elemente der kommunalen und sozialen Geschichte der Stadt darstellen. Einen Exoten finden wir dann beim Gang über den Pfaffenberg in der Blockhütte der Westernranch, die auf eine über 50-jährige Beschäftigung im Ort mit den Lebenswelten Nordamerikas verweist.

Wenn man über Architektur in Hohenstein-Ernstthal und Umgebung spricht, gehören natürlich auch ihre Architekten dazu. Darunter sind vertraute Namen wie Louis Richter und Ulrich Kummer, aber auch lokal weniger bekannte, dafür überregional bedeutsame wie Erich Basarke, Alfred Liebig und Friedrich Wagner-Poltrock sind hier noch zu nennen.

Die erwähnten Bauwerke und Themen sind Gegenstand des neuen Kalenders des Geschichtsvereins Hohenstein-Ernstthal e.V. für 2021. Erhältlich ist dieser, solange offen, in der Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal, ansonsten gern unter karl-may-haus@hohenstein-ernstthal.de oder telefonisch unter 03723/42159.

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Aussetzung der Zusammenkünfte

Liebe Mitglieder des Geschichtsvereines,

aufgrund der aktuellen Ereignisse und der damit einhergehenden Gesundheitsgefährdung werden bis auf weiteres die kommenden Treffen in der Karl-May-Begegnungsstätte ausgesetzt.

Ob wir uns schon am Dienstag, den 5. Mai wieder treffen entscheiden wir entsprechend der Lage. Bis dahin fallen auch alle Veranstaltungen/Treffen des KMH aus.

Mit hoffentlich virenfreien Grüßen

Neubert´s André

 

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Kalender 2020

„Schmole Gassen, schiefe Heisle“

So heißt es in einem alten Lied unserer Heimatstadt von Franz Askani. Romantisch klingt das und irgendwie heimelig. Begeben wir uns nun gedanklich auf einen Rundgang durch diese Gassen. In einem jener „Heisle“ kam in der Niedergasse einst ein kleiner Junge namens Karl auf die Welt, deren schiere Hoffnungslosigkeit er, sicher mehr im Unterbewussten, noch erlebt und die er später, nach vielen Irrungen und Wirrungen zum Schriftsteller geworden, seine Helden, die einfachen Weber und Bergleute, in seinem Kolportageroman „Der verlorne Sohn“ erleben lässt. Weniger Meter weiter geht eine „schmole Gasse“ rechts ab, die Lindenstraße, die in früherer Zeit gern zu einem Spaziergang Richtung Logenhaus genutzt wurde.

Lenken wir unseren Weg nun erst einmal nach Hohenstein. Wir sind am Badberg, der seine aufregendsten Jahre als Teil der bekannten Rennstrecke erlebte. Triumphe wurden hier begründet, aber auch Schmerz von Niederlagen und Abschieden empfunden. Folgen wir der Badstraße bergan vorbei am Poetengässchen, am ehemaligen Auto-Lange und am Röhrensteig, erreichen wir auf der Höhe rechter Hand über die Kirschallee eine Gabelung. Links führt die Bernhard-Anger-Straße Richtung Windmühle. Wir gehen, den Friedhof passierend, bergab die Hinrich-Wichern-Straße. Kurz nach der St.-Christophori-Kirche und dem Geburtshaus von G. H. Schubert, das auch unter der Last seiner Jahre ächzt, biegen wir ein in die Karlstraße. Hier könnten wir im Carolagarten verweilen. Auf halber Länge wenden wir uns in den Ziegenberg, dessen kleine Heisten als Absätze den steilen Abstieg etwas mildern. In der Verlängerung laufen wir die Schulstraße hinab, in der man in den 1970er/80er Jahren spätnachmittags bei einem Besuch im Bürgergarten beim „Menzel Kurt“ gelegentlich einige Lehrer der gegenüberliegenden Lessing-Oberschule beim feierabendlichen Skat antreffen konnte.

Zurück in Ernstthal, vorbei an der Badegasse, auf der sich ja wirklich einmal das Bad Ernstthal befand, kommen wir zur jüngeren Ottostraße. Auf dieser Hangseite schossen noch in den 1960er/70er Jahren in der Winterzeit Scharen von Kindern mit ihren Schlitten etwa über die Brauerwiese oder am Fuchsgrund ins Tal. Abends führte einige von diesen ihr Heimweg auch zum Lampertusweg oder zur Südstraße zurück. Letztere stadteinwärts gelangen wir schließlich wieder zur Karl-May-Straße, wo unser diesjähriger kleiner historischer Stadtrundgang endet.

An manchem Standort früherer „Heisle“ blüht heute die Landschaft. Könnten wir uns da nicht, bei aller berechtigten Melancholie, ein wenig an dem Gedanken erfreuen, dass am Platz eines maroden Ensembles ein moderner, wenn auch manchem zu moderner, Bau entstehen soll? Eine heutige Rennstrecke möchte doch auch sicher niemand mit einem Belag wie 1927 ausstatten.

In diesem Sinne allen Mitgliedern des Geschichtsvereins sowie allen Geschichtsinteressierten eine friedliche und besinnliche Adventszeit.

Die erwähnten Gassen und Straßen sind Gegenstand des neuen Kalenders des Geschichtsvereins Hohenstein-Ernstthal e.V. „Historische Straßen I“ für 2020, den diesmal zehn Autorinnen und Autoren gestalteten. Der Kalender ist zum Preis von 7,50 € in der Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal, in der Klis’schen Buchhandlung und, sobald wieder geöffnet, im Karl-May-Haus erhältlich.

Henry Kreul

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Mai 1919

8. Mai 1919
Gestern abend in der 7. Stunde verübten drei Frauen in der Dresdner Straße 9 gelegenen Löbelschen Spielwarengeschäft einen raffinierten Diebstahl. Während eine von ihnen in den Laden gegangen war, um eine Kleinigkeit zu kaufen, und dadurch den Geschäftsinhaber festhielt, schlichen sich die beiden anderen in die Wohnung ein, packen dort eine Anzahl Kinderhüte, welche Löbel gleichfalls zum Verkauf hat, in eine Handtasche und suchten damit das Weite. Sie wurden von der Tochter Löbels bis zum Teichplatz verfolgt, wo es dieser gelang, der einen Frau eine Anzahl der gestohlenen Sachen zu entreißen. Leider gingen die Passanten, auch Männer, die die Bestohlene um Hilfe rief, achtlos vorüber, sodaß die Frauen in dem entstandenen Auflauf nach verschiedenen Richtungen entkommen konnten. Die polizeilichen Erörterungen sind im Gange.

15. Mai 1919
Das Lehrerkollegium der Altstädter Schule versammelt sich heute zu einer kurzen, doch eindrucksvollen Feier im Klassenzimmer des Herrn Oberlehrer Kunze. Diese Woche vollendeten sich 40 Jahre, daß Herr Oberlehrer Kunze im ständigen Lehramt steht; 43 Jahre steht er im Schuldienst überhaupt. Mit herzlichen Worten begrüßte Herr Direktor Galster den Jubilar, der ein ganzes Menschenleben der Jugenderziehung und dem Dienste unserer Stadt widmete und dabei niemals genötigt war, seine Tätigkeit auf längere Zeit auszusetzen. Dankbare Schülerinnen schmückten ihrem verehrten Lehrer Stuhl und Pult, und die Amtsgenossen brachten dem neuen Mitarbeiter Gruß und Glückwunsch dar. Möge dem allgeistig geehrten Jubilar in seinem Leben ein recht gesegneter Abend beschieden sein.

20. Mai 1919 – Hüttengrundschule betr.
Die Bewohner des Hüttengrundes und der angrenzenden Straßen (König-Albert-, Bismarck- (Lerchenstraße), Luther-, Zeißig-, Schiller-, Hüttengrundstraße) werden für Mittwoch, den 21. Mai 1919, abends ¼ 9 Uhr, zu einer Versammlung nach der Hüttenmühle gebeten, in der über die Frage der Vereinigung der Hüttengrundschule mit der Altstädter Schule in Hohenstein-Ernstthal beraten werden soll.
Der Schulvorstand Hüttengrund. August Oehmigen, stellv. Vorsitzender.

24. Mai 1919
Erlösung von langem körperlichen Leiden durch den Tod fand am Mittwoch der fürstlich Schönburgische Revierförster des Forstvereins Oberwald, Herr Ernst Zöllner.

28. Mai 1919
Am vergangenen Samstag vormittag 9 Uhr wurde von einer älteren Frau auf der Herrmannstraße die Brotkarte mit 20 Pfund Brotmarken verloren. Die Karte wurde von einem Schulknaben gefunden, ihm jedoch auf dem Wege nach der Oststraße von einer jüngeren Frau unter dem Vorgeben, die Karte gehöre ihr, abgenommen. Diese Frau, die sich die Karte widerrechtlich angeeignet hat, trug weiße Bluse und weiße Schürze. Personen, die den Vorgang beobachtet haben oder die Frau kennen, werden gebeten, zweckdienliche Angaben zu machen, damit der Verlustträgerin ihr Eigentum wieder zugestellt und gegen die übrigen Beteiligten ev. Strafrechtlich eingeschritten werden kann.

29. Mai 1919
Gestern nachmittag gegen 6 Uhr war in einer Erkerwohnung, Altmarkt 9, ein Stubenbrand entstanden, der aber durch den Hauswirt im Keime erstickt werden konnte. Während der Abwesenheit der Wohnungsinhaberin waren aus dem Ofenfeuer Kohlen in den vor dem Ofen stehenden Kohlenkasten gefallen und hatten dort Reißig in Brand gesetzt. Vorübergehende, die den Qualm bemerkten, hatten den Hauswirt benachrichtigt sodaß größeres Unheil verhütet werden kann.

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April 1919

2. April 1919
Die Lehrerschaft der Altstädter Schulen versammelte sich gestern vormittag zu einer kurzen Feier. Sie galt Herrn Lehrer Fankhänel, der am 31. März auf eine 25jährige Tätigkeit als ständiger Lehrer zurückblicken konnte. Ostern 1891 kam er zunächst als Hilfslehrer ins benachbarte Reichenbach, 1894 ins ständige Amt nach Oberlungwitz und, und 1902 trat er in den Dienst unserer Stadt. Herr Direktor Galster begrüßte den Jubilar, indem er mit zu Herzen gehenden, anerkennenden Worten auf dessen Amtstätigkeit zurückblickt, hinwies auf die Prüfungen, die der Krieg auch in des Genannten Familie hineintrug und hoffnungsfroh den kommenden Zeiten entgegen schaute. Amtsbrüderliche Freundschaft spendete als Erinnerungsgabe ein sinniges Geschenk, das der Gefeierte mit Worten herzlichen Dankes und der Versicherung treuer Mitarbeiterschaft entgegennahm.

4. April 1919
Heute vormittag in der 10. Stunde ist in der Sparkasse ein älterer Mann, namens Albani, in der Schützenstraße wohnhaft, plötzlich umgefallen. Der sofort hinzugezogene Arzt konnte leider nur den infolge Herzschlages eingetretenen Tod feststellen.

8. April 1919
Ein Zeichen, daß unsere Textilindustrie sich allmählich erholen will, ist unter anderem der Umstand, daß sich zur Web- und Wirkschule mehr Schüler angemeldet haben als in den Vorjahren. Es ist aber anzunehmen, daß sich noch mehr Knaben der alteingesessenen Industrie zuwenden, die sich noch nicht angemeldet haben. Diese werden aufgefordert, ihre Anmeldung nächsten Donnerstag nachmittags 5 Uhr im Lehrerzimmer des mittleren Schulhauses zu bewirken. Um den jungen Leuten die Aneignung der nötigen Fertigkeiten im Bedienen der Maschinen recht schnell zu ermöglichen, wird der praktische Unterricht bereits im 1. Schuljahr mit 3 Wochenstunden einsetzen. Den Nutzen davon haben sowohl die Schüler wie die Fabrikanten. Darum werden letztere gebeten, die eintretenden Lehrlinge auf die Web- und Wirkschule aufmerksam zu machen.

11. April 1919
In der Nacht zu gestern haben Diebe den in der ehemaligen Unionbrauerei, Braugasse gelegenen Vorratsraum der Volksküche heimgesucht und daraus 175 Pfund Mehl und 75 Pfund weiße Bohnen gestohlen. Die Täter scheinen große Ortskenntnisse zu besitzen, denn sie haben die Säcke zum Fortschaffen des Diebesgutes selbst mitgebracht, da sie wohl wußten, daß in dem Vorratsraum keine vorhanden waren. Zutritt verschafften sie sich, da das Sicherheitsschloß ihnen widerstand, durch Absprengen der Türbänder. Die Fahndung nach den Dieben durch die Polizei ist im Gang; etwaige Wahrnehmungen werden an diese erbeten.

15. April 1919 – Milch betr.
Infolge Milchmangels können bis auf weiteres die für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren ausgestellten Vollmilchkarten nicht mehr beliefert werden. Diese Karten werden hiermit für ungültig erklärt und sind umgehend im Zimmer 11/12 des Rathauses abzugeben.
Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 11. April 1919

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